WN: Vater und Sohn Klute taufen ein Bier nach der Region

Prost: Bernd und Dr. Andreas Klute (r.) lassen es zischen, das erste Westfalen-Bier in der Flasche.

Prost: Bernd und Dr. Andreas Klute (r.) lassen es zischen, das erste Westfalen-Bier in der Flasche. Foto: Axel Roll Havixbeck/Altenberge –

„Kann man ja trinken.“ Zwischen Münsterland und Ruhrgebiet bedeutet so ein Ausspruch höchstes Lob. Bernd Klute müsste sich demnach keine Sorgen mehr um den Erfolg seines identitätsstiftenden Wässerchens machen, deren erste abgefüllte Flasche er vor wenigen Tagen in seiner Manteltasche spazieren führte. Bei seinem besten Freund, einem Havixbecker Gastronomen, den er kurzerhand zum Testtrinker beförderte, setzte Klute den Öffner an. Zisch, und schon schäumte das Premieren-Westfalen-Pils ins Glas. Ergebnis des ersten Gaumenkitzels bei seinem Experten ist obiger Ausspruch. Von Axel Roll Die westfälischen Bierbrauer wollen ihr Produkt erfolgreich auf dem markt positionieren Wenn es noch mehr dieser westfälisch-euphorischen Komplimente gibt, Bernd Klute und Sohn Andreas würde es freuen. Die beiden haben gerade den Kampf David gegen Goliath aufgenommen. Als Kleinst-Bierbrauer wollen sie den heimischen Markt, langsam, aber stetig aufmischen. Ihre Idee, die dahintersteckt: Ein Bier zu kreieren, dass namentlich nicht nur für einen Ort oder gar eine Brauerei steht, sondern gleich für eine ganze Region. Westfalen. Im Fass und jetzt auch in der Flasche. „Erstaunt hat uns nur, dass bislang kein anderer auf die Idee gekommen ist“, denkt Dr. Andreas Klute an die Anfänge zurück. Zwei Jahre bastelt er mit seinem Vater schon an dem Projekt. Westfalen-Pils bald auch Exportschlager Mittlerweile spricht man schon in Alicante vom Westfalen-Bier. Dort sitzt das Eu­ropäische Markenamt, das den Klutes die Einzigartigkeit ihres Einfalls für alle 27 Mitgliedsländer bestätigt hat. Dazu musste das Wort „Westfalen-Bier“ übrigens in 23 Amtssprachen übersetzt werden … Ein zustimmendes Prosit haben die Macher im Vorfeld von der Westfalen-Stiftung erhalten. Die Verantwortlichen gaben ihren Segen zur Verwendung des Original-Westfalenpferdes im Bierlogo und freuen sich darauf, wenn der Geist der Region weitergetragen wird, sei es im Fass, als 0,33-l-Gebinde oder in ganz kleinen Schlücken. Es soll gehalten werden, was man verspricht Damit dort, wo Westfalen draufsteht, auch Westfalen drin ist, haben sich die Klutes kompetente Hilfe ins Fass, pardon, ins Boot geholt. Gerd Siebel heißt ihr Braumeister aus echtem Sauerländer Schrot und Korn. Der hat relativ lange an der Rezeptur getüftelt. Was nicht weiter verwundert: Wie schmeckt Westfalen? Keine einfache Frage, die es in diesem Zusammenhang zu beantworten gilt. Bernd Klute versucht eine Antwort: „aromatisch und mild.“ Wahrscheinlich gibt es noch zig andere Beschreibungen für den schäumenden Inhalt. Dr. Andreas Klute hofft, dass das Bier in erster Linie nach einem schmeckt: „Nach einer zweiten Flasche.“

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„Westfalenbier“ will regionale Brautradition beleben

Die Nachrichtenagentur Westfalens „Nachrichtenservice Westfalen“ (Westfalen heute wird herausgegeben vom Nachrichtenservice Westfalen, einem Projekt der LWL-Kulturstiftung und des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe) meldet heute:

Havixbeck (wh). Westfalen ist als Bierregion berühmt, ein neues „Westfalenbier“ soll die regionale Brautradition nun beleben. Die Spezialität wird seit diesem Sommer im Historischen Brauhaus Klute in Havixbeck hergestellt und will den großen Marken Konkurrenz machen.
„Der Name ‚Westfalenbier‘ erzählt Geschichten, denn die Region ist für ihre Braukunst bekannt“ sagt Dr. Andreas Klute, der die Idee zur neuen Marke hatte. Mit seinem Verein „Freunde der Westfälischen Braukunst“ beschäftigt er sich seit über 20 Jahren mit dem Biergenuss in Westfalen, sammelt historische Rezepte und dokumentiert traditionelle Brautechniken. Dieser Wissensschatz ist nun in die Herstellung und Rezeptur des Westfalenbiers eingeflossen. Die „milde und nicht so herbe“ Spezialität gibt es bislang als Westfalen-Pils, naturtrübes Westfalen-Hell und dunkles Westfalen-Urtyp. Klute nennt es selbstbewusst eine „charaktervolle Alternative zu den großen Fernsehbieren“.
Bislang gibt es das Westfalenbier lediglich in einigen münsterländischen Gaststätten vom Fass. Das wird sich aber schon bald ändern: Zum einen haben, laut Klute, bereits mehrere Gastronomen Interesse bekundet, das Bier ins Sortiment aufzunehmen, zum anderen wird es den Gerstensaft in vier bis sechs Wochen auch im Getränkemarkt geben – als Flaschenbier mit dem Westfalenross auf dem Etikett.